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Zischup-Interview

"Man merkt förmlich, dass einem die Tiere vertrauen"

  • Magdalena Boyanova, Mia Kuhnert und Johanna Magdalena Schlosser, Klasse 8c, Geschwister-Scholl-Gymnasium (Waldkirch)

  • Fr, 28. April 2023
    Schülertexte

     

Timo Meyer (30) arbeitet als Tierpfleger im Schwarzwaldzoo Waldkirch. Im Interview berichtet er über seinen Alltag.

Timo Mayer mit einem Uhu  | Foto: Privat
Timo Mayer mit einem Uhu Foto: Privat
Zischup: Wie sind Sie zu dem Job als Tierpfleger gekommen?

Mayer: Schon seit der dritten Klasse war klar: Ich will Tierpfleger werden. Dazu gekommen bin ich aber über viele Umwege, denn es ist nicht einfach, an Ausbildungsplätze zukommen. Man braucht entweder viele Praktika oder letztendlich einfach Glück. Dennoch habe ich dann durch meine frühere Leidenschaft zur Terraristik einen Ausbildungsplatz bekommen.

Zischup: Wie läuft bei Ihnen ein Tag als Tierpfleger ab?

Mayer: Der Tag startet mit einer Gruppenbesprechung, in der es darum geht, wer welche Aufgaben übernimmt, da es bei uns keine Reviere gibt. Hier macht eigentlich jeder alles und die Aufgabenbereiche ändern sich jeden Tag.

Zischup: Haben Sie selbst Haustiere?

Mayer: Ja, ich hatte schon immer Haustiere. Momentan sind es ein Hund und zwei Katzen. Es waren aber auch mal Pferde und Aquarien da.

Zischup: Warum gefällt Ihnen der Job?

Mayer: Das Arbeiten mit Tieren ist einfach jeden Tag etwas anderes und man bekommt auch immer was von den Tieren zurück. Wenn man sich viel mit ihnen beschäftigt, merkt man förmlich, dass einem die meisten Tiere irgendwann vertrauen, und das ist einfach ein schönes Gefühl. So was erlebt man nur in der Tierpflege und deshalb macht es mir auch so Spaß.

Zischup: Seit wann arbeiten sie denn schon im Zoo?

Mayer: Ich bin jetzt schon seit dem 1. April 2016, also seit sieben Jahren, im Schwarzwaldzoo.

Zischup: Was passiert, wenn es zu viele Jungtiere gibt?

Mayer: Wir versuchen natürlich erst, Lösungen zu finden, wie zum Beispiel sie an andere Zoos abzugeben, wenn diese genügend Platz zur Verfügung haben. In seltenen Fällen werden sie an private Haushalte abgegeben. Relativ häufig werden die Tiere aber auch verfüttert, das gehört aber einfach dazu und kann nicht vermieden werden.

Zischup: Finden Sie, dass Zoos den Tieren eine artgerechte Haltung bieten können?

Mayer: Wissenschaftlich geführte Zoos können teilweise eine artgerechte Haltung vorweisen, also große Zoos, wie zum Beispiel der Karlsruher oder der Stuttgarter Zoo. Manche Tiere, wie zum Beispiel Eisbären, können generell nicht in Zoos gehalten werden, weil sie dort ihr Bewegungsverhalten nicht ausreichend ausleben können. Der heutige Zoo ist allerdings eher als moderne Arche Noah zu verstehen. Denn es konnten auch schon viele Tiere durch Zoos und Wildparks vor dem Aussterben bewahrt werden.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. April 2023: PDF-Version herunterladen

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