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Zischup-Interview

"Ich wollte den Zaubertrick dahinter herausfinden"

  • Clara Schuster, Klasse 8, Angell Akademie (Freiburg)

  • Fr, 28. April 2023
    Schülertexte

     

Philipp Degasper und Josias König sind Programmierer und Game Designer. Sie arbeiten für Stickystonestudio, eine Firma für Spieleentwicklung in Gundelfingen.

Philipp Degasper  | Foto: Privat
Philipp Degasper Foto: Privat
Zischup: Was genau ist eigentlich Game Design?
Degasper: Game Design muss man sich wie ein Kartenspiel vorstellen. Das Design sind in diesem Fall die Spielregeln und das dazugehörige Kartendesign. Ohne diese Dinge ist das Kartenspiel nichts weiter als ein Stapel Papier.
König:
Grob ausgedrückt: Game Designer sind diejenigen, die sich Gedanken über die Spielmechaniken machen.
Zischup: Was treibt jemanden an, den Beruf des Game Designers auszuführen?
Degasper: Bei mir war es wohl schon von klein auf die große Faszination Videospielen gegenüber. Es war wie Magie, die mich überkam, wie ein Zaubertrick. So magisch mir alles auch vorkam, steckte am Ende immer ein Trick dahinter. Genau diesen Trick wollte ich herausfinden. Wie funktioniert das alles? Was steckt dahinter? Wie kann ich selber anderen diese Magie zeigen und sie auf sie wirken lassen? Diese Art von Fragen haben mich dann wohl schlussendlich zu dem geführt, was ich heute mache: anderen diese Magie zu schenken.
König:
Mir hat dieser Beruf gerade deshalb so gut zugesagt, weil ich hierbei die Möglichkeit besitze, meine technischen wie meine kreativen Aspekte zu bündeln und diese sich dann bis ins Unendliche austoben zu lassen. Das Schöne ist: Es gibt kein Limit. Man kann deshalb einfach loslegen. Wann man dann stoppt, ist einem nämlich selbst überlassen.
Zischup: Wie sieht bei Ihnen ein üblicher Arbeitstag aus?
Degasper: Der Arbeitstag beginnt bei uns immer mit einem Daily Meeting, das ist ein 30-minütiges Treffen, bei dem alle Aufgaben vergeben und besprochen werden. Dabei werden noch aufkommende Fragen und derzeitig bestehende Probleme gelöst. Danach machen sich alle an ihre jeweiligen Aufgaben. Natürlich sind es jeden Tag andere Fragen und zu erledigende Aufgaben. Und genau das macht jeden dieser Tage so einzigartig.
König: Ich schließe mich dem an.
Zischup: Was für Unterteilungen gibt es im Beruf Game Design?
Degasperi: Man kann Game Design in zwei große Überbegriffe einteilen, und zwar das Programmieren und das Artdesign. Diese lassen sich wiederum in mehrere Unterbegriffe teilen und so weiter.
König: Es gibt natürlich eine Menge Unterteilungen, was diesen Beruf angeht. Zudem kommt es noch auf die Größe des Studios an. Unser Studio ist nicht das Größte und somit gibt es zum Beispiel keinen vollen Game Artist, sondern es übernimmt bei uns eine Person zum Beispiel die Rolle des Soundentwicklers und noch die Rolle des Programmierers.
Zischup: Wie kann man sich die Rahmenbedingungen fürs Programmieren und für Art Design vorstellen?
Degasper: Game Design lässt sich eigentlich nicht patentieren. Als Game Designer oder Designerin lässt man sich immer auch von anderen Spielen inspirieren – wie sie zum Beispiel dies und jenes umgesetzt haben. Was jedoch nicht erlaubt ist, ist ein Spiel ohne die Urheberrechte zu erstellen. Man kann nicht einfach ein Harry-Potter-Spiel entwickeln, ohne die dafür nötigen Urheberrechte zu besitzen. Was auch nicht in Ordnung geht, ist das Artwork von jemandem Eins zu Eins in seinem Spiel zu verwenden, ohne die Erlaubnis des Erstellers zu haben.

Stickystonestudio hat unter anderem das Spiel Memorrha entwickelt, ein Rätsel- und Abenteuerspiel fürs Handy und die Nintendo Switch. Die Firma hat auch die Lern-App Logoleon und die App des Freiburger Barockorchesters programmiert.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. April 2023: PDF-Version herunterladen

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